Als Zuschauer konnte man konnte fast ein bisschen neidisch werden. Denn das, was Reiter und Pferd am 27. und 28. September 2008 beim CDV Cup Finale in Mechtersen erwartete, machte Lust aufs Reiten. Ein goldener Herbsttag mit traumhaften Bedingungen und einer abwechslungsreichen, motivierenden Geländestrecke über knapp 3000 Meter mit 22 Sprüngen. Das „I-Tüpfelchen auf dem Sahnehäubchen“ erwartete den Sieger: Eine Reise zur legendären Vielseitigkeit ins englische Badminton.
Die Besten aus 9 bundesweiten Prüfungen auf L-Niveau hatten sich für das Finale qualifiziert, dass im Rahmen einer 1-Sterne-CIC ausgetragen wurde. Gute Chancen auf das Ticket nach England rechnete sich die Führende (39,3) nach der Dressur, Janna Horstmann, aus. Sie vertat ihre Chance allerdings an Sprung 10: „Mein Pferd huschte an der Ecke vorbei, ein ärgerlicher Fehler nach der tollen Dressur“. Am Ende reichte es für Platz drei. Auch Julia Römmich (43,2) und Miriam Meier (54,3) erwischte es im Gelände, beide schieden aus. Als besonders schwierig erwies sich das erste Wasser. Ein schmales Element am Ende der Passage forderte von den Pferden besondere Rittigkeit und so manch einer kassierte hier 20 Strafpunkte. Völlig unbekümmert drehte dagegen die bis dahin an zweiter Stelle liegende Luhmühlenerin Dr. Stefanie Spitzlei ihre Runde. Ein fehlerfreier Geländeritt und ein abschließender Springfehler auf ihrer 9jährigen Carlotta bedeuteten den Sieg im CDV-Cup.
„Ich bin begeistert von meiner Stute, sie hat mich im Gelände noch nie enttäuscht“, freute sich die 39jährige Tierärztin, die bei Claus Erhorn trainiert. Dabei hat sie die sprunggewaltige Hannoveranerin als kleines Sorgenkind erworben: Als Fohlen war die Stute häufiger Patientin bei ihr, so entstand eine große Zuneigung und erst nach einiger Verhandlungskunst konnte Spitzlei sie schließlich von ihrem Züchter Karl Rabeler (Hof Sudermühlen) erwerben. Besonders freut sie sich auf die Reise nach Badminton, denn „bisher hat es noch nie geklappt, da mein Kollege Dr. Olaf Neuberg bisher immer dort war und ich in der Praxis geblieben bin. Vielleicht fahren wir 2009 dann zum ersten Mal gemeinsam dorthin!“. Auf Platz zwei landete Antje Schöniger auf Altinus.