15 Jun

Krämer CDV Cup Engersen – von Schiller und Dieckmann haben gesiegt, Klengel gewirkt

Das Turnier der Familie Deparade in Engersen, Sachsen-Anhalt, erfreut sich ungebrochen großer Beliebtheit. Rund 70 Paare hatten die VL genannt, die zugleich die dritte Qualifikation für den Krämer CDV Cup 2016 darstellte. Gestartet sind 44 Paare in zwei Abteilungen.

Am Ende war es der erst 17 Jahre alte Georg von Schiller, der sich die Abteilung für die Jahrgänge 1991 und jünger im Sattel des siebenjährigen Holsteiners Choco v. Carrico sicherte. Knapp zwei Wochen später gewann das Paar auch die Ein-Sterne-Prüfung, diesmal in Hornsmühlen. Choco ist gewissermaßen die Verstärkung für Georgs erstes Erfolgspferd Delectra, mit der er schon in den vergangenen Jahren erfolgreich unterwegs gewesen war. Delectra wiederum wurde von Georgs Mutter Jeanette von Schiller in den Sport gebracht, die mit ihr das CDV Cup Finale 2012 in Bad Harzburg gewinnen konnte. Sie war ebenso ein selbst ausgebildetes Pferd, wie jetzt auch Choco, der 2014 die ersten Geländepferdeprüfungen damals noch unter Jeanette von Schiller ging.

Platz zwei in der Krämer CDV Cup-Wertung ging an Concordia H unter Henriette Hagemann, die lediglich im Gelände 1,6 Zeitstrafpunkte kassierte und damit in der Gesamtwertung der Prüfung Dritte war. Dahinter sammelte Lara Krueger auf Lara’s Little Loretta als Fünfte der Prüfung die drittmeisten Punkte für ihr Krämer CDV Cup-Konto.

Dr. Friederike Dieckmann und El Bandito Negro

Dr. Friederike Dieckmann und El Bandito Negro

In der zweiten Abteilung siegte zwar Mike Bardehle auf Lenin, doch da dieser für die Wertung im Krämer CDV Cup nicht mehr infrage kommt, war der Weg frei für Dr. Friederike Dieckmann und El Bandito Negro. Der elfjährige El Bundy-Sohn aus einer Halbblut-Mutter und die promovierte Agrar-Biologin sind schon lange ein Team. Dieckmann hatte El Bandito Negro (der allerdings gar nicht schwarz, sondern dunkelbraun ist) als junges Pferd beim Züchter entdeckt und über Geländepferdeprüfungen behutsam für größere Aufgaben aufgebaut. Sogar auf dem Bundeschampionat waren die beiden gemeinsam. Und schon 2012 konnten sie sich beim Finale des CDV Cups platzieren, damals in Bad Harzburg. Jetzt sind sie erneut auf dem besten Wege in Richtung Finale, das dieses Jahr bekanntlich vom 9. bis 11. September in Langenhagen stattfindet. Sie fügten ihrem Dressurergebnis von 46,50 Minuspunkten lediglich einen Abwurf im Parcours hinzu.

Philipp Riedesel gelang das Kunststück, mit seinen beiden Pferden Charismo und Chacon sowohl die Punkte für den zweiten als auch den dritten CDV Cup-Platz einzustreichen. Insgesamt bedeutete dies Rang drei und vier.

Klengel-Hindernis

Klengel – Hinderniss

In der Abteilung für die jüngeren Reiter schieden zehn Paare aus, bei den älteren waren es sieben. Anspruchsvoll aber gut zu reiten – so fasst Sabine Deparade den Aufbau der Strecke in diesem Jahr zusammen. Was sie besonders freut: „Wir haben dieses Jahr erstmals mit dem Klengelsystem gearbeitet und es hat sich bewährt!“ Das sogenannte Klengel-System, benannt nach seinem Erfinder Dr. Herbert Klengel, ist ein ebenso einfaches wie geniales und auch noch kostengünstiges Prinzip, um Geländehindernisse sicherer zu machen. Die obersten Holme werden mittels einer speziellen Technik an Stricken aufgewickelt und am Hindernis befestigt. Stößt ein Pferd mit Schwung dagegen, löst sich die Strickkonstruktion und die Stange rollt am Hindernisständer nach unten weg. Danach kann sie ganz einfach wieder eingerollt und in Position gehängt werden. In Engersen ist dies viermal geschehen. Zwei Stürze konnten verhindert werden, und zumindest bei einem ist Sabine Deparade sich sicher: „Das hätte böse ausgehen können!“ Das Hindernis, an dem man das Klengelsystem angewendet hatte, sei eines gewesen, das anscheinend von vielen Reitern unterschätzt wurde. So aber ist nichts passiert und Sabine Deparades persönliches Fazit ist entsprechend: „Das war ein richtig schöner Veranstaltungstag! Und das viele positive Feedback, das wir bekommen haben, motiviert uns, weiterzumachen!“