26 Mai

IMG_7341Die VL in Hornsmühlen, in diesem Jahr zugleich die vierte Qualifikationsmöglichkeit für das CDV Cup-Finale, ist alljährlich eine Herausforderung für Reiter und Pferde. In diesem Jahr hatte Parcoursaufbauer Fried Schwien den Reitern einige besondere Aufgaben auf der 3.160 Meter langen Strecke mit 22 Hindernissen und 28 Sprüngen gestellt. Besonders das Hindernis mit der Nummer 13 forderte einige Opfer – glücklicherweise nur im übertragenen Sinne, passiert ist nichts.

Die Prüfung war in drei Abteilungen aufgeteilt worden, einer für die Leistungsklassen 1 bis 3, einer für Junioren und Junge Reiter und einer für die Leistungsklassen 4 und 5. Die 17 Jahre alte Hanna Knüppel war mit ihrem Holsteiner Carismo bei den Junioren und Jungen Reitern am Start. Sie sagt: „Beim Abgehen musste ich das erst mal sacken lassen. An einigen Stellen war ich schon am Überlegen, wie ich das reiten soll.“ Geholfen hat Hanna dann Landestrainer Detlef Peper, der mit seinen Kaderreitern, zu denen auch Hanna zählt, die Strecke gemeinsam abgegangen ist. Hanna stellte dann bei ihrem Ritt jedoch fest, dass sie sich umsonst Sorgen gemacht hat. „Ich brauchte gar nicht zu denken. Mein Pferd hat einfach alles angezogen. Ich glaube, der hatte einen guten Tag.“ Scheint so! Aber nicht nur im Gelände. Auch sonst überzeugte der Holsteiner, den Hanna zuerst gar nicht haben wollte, als für sie der Wechsel vom Pony aufs Großpferd anstand. Gut, dass sie ihn doch genommen hat. Schon nach der Dressur waren die beiden mit 41,90 Minuspunkten in Führung gegangen. Im Gelände ließen sie nichts anbrennen – null und in der Zeit. Lediglich im Parcours kamen vier Fehler hinzu. Das bedeuteten unter dem Strich 45,9 Minuspunkte und ein recht überlegener Sieg für Hanna und ihren Carismo. Das nächste Ziel der beiden sind nun die Deutschen Meisterschaften in Kreuth. Was dann kommt? „Schauen wir mal!“ IMG_7277
Platz zwei ging an den 16 Jahre alten Finn von Schmeling auf Pilula, ebenfalls ein Holsteiner Zuchtprodukt. Die beiden haben eine steile Karriere hinter sich. Vor drei Jahren hat Finn Pilula bekommen. Sie war damals siebenjährig und hatte bereits Springen auf M-Niveau gewonnen. Auch im Gelände hatte sie schon ein wenig Erfahrung gesammelt. Ähnlich wie Finn selbst, der zuvor mit Pony Johnny Boy erfolgreich unterwegs gewesen war. Zusammen haben die beiden sich dann weiter nach vorne gearbeitet. Letztes Jahr waren sie Fünfte beim Bundesnachwuchschampionat in Warendorf und platzierten sich im U15-Bundesfinale in Velen. Der Lohn war die Aufnahme in den Perspektivkader der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Kommende Woche werden sie wie auch Hanna und Carismo bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Kreuth an den Start gehen.
Dritte in der ersten Abteilung wurde Kristin Rickert, die auch schon im vergangenen Jahr am CDV Cup-Finale in Langenhagen teilgenommen hatte und Neunte geworden war. Das allerdings mit Giacomo, mit dem sie jetzt in Hornsmühlen zwar die Prüfung beenden konnte, aber nicht mehr unter den Platzierten war. Anders sah es aus mit Le Carre. Mit dem 12-jährigen Oldenburger arbeitete sich Rickert von Platz zehn nach der Dressur auf den dritten Platz insgesamt vor (50,60 Minuspunkte).

Die CDV Cup-Qualifizierten dieser Prüfung im Überblick:
Hanna Knüppel
Finn von Schmeling
Kristin Rickert
Georg von Schiller
Martin Obermeier
Martje Dethlefsen
Johannes Hayessen
Nina Frenkel
Kristin Rickert mit zweitem Pferd
Fritz Ludwig Lübbeke
Sophie von Seggern
In der 2. Abteilung mit den Leistungsklassen 1 bis 3 ist keiner der Teilnehmer startberechtigt fürs CDV Cup-Finale. Hier siegte die für den RFV Großenwiehe startende Schwedin Louise Svensson Jähde mit Calle. Zu ihrem Dressurergebnis von 42,50 Minuspunkten gesellten sich ledglich 0,40 Strafpunkte für Zeitüberschreitung im Gelände. Das Nachsehen hatte der gebürtige Ungar Imre Toth mit Quando. Das Paar, das für den RV Ahrensburg-Ahrensfelde am Start war, lieferte die beste Geländeleistung. Im Parcours mussten sie sich einen Zeitstrafpunkt anrechnen lassen, so dass unter dem Strich 47,30 Minuspunkte standen. Olympiasieger Peter Thomsen ritt Clifford M mit 47,40 Minuspunkten knapp geschlagen auf Rang drei.

Die Abteilung der Leistungsklassen 4 und 5 wurde dominiert von der für den RuFV von Elmshorn und Umgebung reitenden Österreicherin Alexandra Haase-Uitz auf Cooloola, die unter dem Strich auf 53,40 Minuspunkte kamen. Platz zwei ging an Inga Kissmann und Lancome. Kissmann, die in Mechtersen einen mobilen Sattelservice betreibt, war bis 2009 auch schon auf Zwei-Sterne-Niveau erfolgreich mit ihrem Lancom. Ihre Liebe zur Vielseitigkeit entdeckte sie durch das Training mit Elmar Lesch und Beeke Kaack. In den vergangenen Jahren waren sie und ihr 14 Jahre alter Holsteiner vor allen Dingen auf Ein-Sterne-Niveau erfolgreich, so dass sie nun die Möglichkeit haben, beim CDV Cup-Finale dabei zu sein. Das zweitbeste CDV Cup-relevante Ergebnis und das drittbeste insgesamt erzielte Malin Hansen-Hotopp auf Amore di topo. Noch ohne das Hotopp hinter ihrem Namen war die 36-Jährige bereits in den 1990er-Jahren eine feste Bank im deutschen Nachwuchsvielseitigkeitssport. 1996 wurde sie Mannschaftseuropameisterin, 1999 Deutsche Mannschaftsmeisterin. Außerdem hat sie zahlreiche junge Pferde in den Vielseitigkeitssport gebracht, beispielsweise die Trakehner Stute Amazing Grace TSF, mit der sie unter anderem bei den Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde platziert war. In Amore di topo hat sie wieder eine Trakehnerstute, ein  Halbblut um genau zu sein, das sie seit zwei Jahren reitet. Da die Stute recht spät in den Sport gekommen ist, ging sie bislang nur national. Das könnte sich in diesem Jahr ändern. Jedenfalls haben sie sich in Hornsmühlen schon mal für das CDV Cup-Finale auf Sterne-Niveau qualifiziert – auf Wiedersehen Ende August auf Gut Waitzrodt!

Die CDV Cup-Qualifizierten dieser Abteilung:
1. Inga Kissmann
2. Malin Hansen-Hotopp
3. Dr. Maximilian Sponagel
4. Kathleen Dunker
5. Bernhard Reemtsma
6. Christin Schulz
7. Mareike Leers-Schreiber
8. Nadine Zastrow
9. Christin Schulz mit ihrem zweiten Pferd, Orneta
10. Dr. Moritz Sponagel

Detaillierte Ergebnisse aus Hornsmühlen gibt es unter www.duw-sh.de.
Die nächste Etappe des CDV Cups steht für den 7. Juni in Parkentin (M-V) auf dem Programm.