2008 war das Vielseitigkeitsturnier auf dem Laupheimer Lußhof erstmals Austragungsort einer CDV Cup-Etappe. Prompt wurde das Turnier von den Teilnehmern zur Veranstaltung des Jahres gekürt. Dementsprechend gut besetzt war die Vielseitigkeitsprüfung der Klasse L in diesem Jahr. 60 Starter hatten sich angekündigt für die vorletzte Etappe vor dem Finale 2012 in Bad Harzburg. Gewertet wurde in zwei Abteilungen. Julia Mestern, Deutsche Vielseitigkeitsmeisterin 2010, und die Freiburgerin Katrin Vögele durften am Ende die goldenen Siegerschleifen entgegennehmen.
Parcourschef Alexander Dehio hatte die Reiter und Pferde auf eine 2730 Meter lange Strecke geschickt, auf der sie 27 Hindernisse zu überwinden hatten. Kein Problem für die Mehrzahl der Teilnehmer. Vor allen Dingen nicht für Julia Mestern, die Siegerin der zweiten Abteilung der VL. „Das ist einer, der überall rüberkommt“, schwärmt sie von ihrem Pferd, dem neunjährigen gekörten Holsteiner Leo von Faelz. Im vergangenen Jahr ging er seine erste Vielseitigkeit, noch in diesem Jahr ist ein Start auf Zwei-Sterne-Niveau geplant. „Nur in der Dressur hat er noch ein wenig Nachholbedarf“, sagt Mestern. Ehe die Besitzerfamilie Faelz ihn ihr zum Reiten anvertraute, war der Hengst als Springpferd erfolgreich, konnte unter anderem eine Einlaufprüfung beim Bundeschampionat für sich entscheiden. Als Julia Mestern ihn in den Stall bekam, erahnte sie, dass in Leo ein Vielseitigkeitstalent schlummert. In Laupheim stellte er das mit einer hindernis- und zeitfehlerfreien Geländerunde unter Beweis. Dass er in der Dressur auf einem guten Weg ist, zeigte er mit einer Vorstellung für 42,50-Minuspunkte, was ihm vorläufig Platz drei beschert hatte. Im Springen kamen vier Strafpunkte hinzu. Im Gelände blieben die beiden sauber und innerhalb der erlaubten Zeit. Bedeutete unter dem Strich 46,50 Minuspunkte und den Sieg. Allerdings einen denkbar knappen.
Auf exakt dasselbe Ergebnis kam nämlich das Paar auf Rang zwei, Mareike Pape mit Samantha. Weil Mestern das bessere Geländeergebnis verbuchen konnte, musste Mareike Pape ihr den Vortritt lassen. Von Rang zwölf auf Platz drei vorarbeiten konnte sich Ron Keller mit Brookton. 43,90 Minuspunkte lautete das Ergebnis nach der Dressur. Ein Abwurf kam im Parcours hinzu. Das Gelände beendeten die beiden auf Rang vier, ohne Zeit- und Hindernisfehler. So blieb es bei 47,90 Minuspunkten und Rang drei. Der Springparcours hatte es in sich. Unter den 15 Teilnehmern, die die Prüfung in der Wertung beendeten, blieb nur ein einziges Paar „null“ im Springparcours, nämlich C-Kader-Reiterin Lara Adelhelm mit FBW Estelle, die jedoch nach einer Verweigerung im Gelände nicht in die Platzierung kam.
Mit ihrem Dressurergebnis von 55,80 Minuspunkten beendeten Katrin Vögele und die Scheckstute Chakira die Prüfung und gewannen damit die erste Abteilung. Die Freiburgerin hatte mit ihrer Stute in diesem Jahr auch schon zum Team gehöre, das beim Bundeswettkampf in Holzerode Platz zwei holte.
In Laupheim ging Rang zwei an Alisa Schmid auf Ligah la reine R, die als Neunte nach der Dressur dagestanden hatte (61,30), sich aber dank fehlerfreiem Springen in Parcours und Gelände nach vorne arbeiten konnte, und am Ende nur noch 1,60 Zeitstrafpunkte aus dem Cross in Kauf nehmen musste (62,90). Dritte wurde Alexandra Schwerdt auf Handsome Light mit 64,0 Minuspunkten, die sich aus 60,0 Zählern in der Dressur und vier Fehlerpunkten im Springen zusammensetzten.
Weitere Ergebnisse unter www.lusshof.de
Laupheim war die vorletzte Etappe des CDV Cup 2012. Vom 27. bis 29. Juli steht noch die Vielseitigkeit in Harbarnsen (Niedersachsen) auf dem Programm, ehe es beim CIC* in Bad Harzburg vom 17. bis 18. August um das Finale geht.