Geburtstagskind Sabrina Siemsglüß auf ihrer zehnjährige Oldenburger Stute Casey Colleen

„Als ich durch’s Ziel ritt, fiel es mir dann plötzlich wieder ein!“ Sabrina Siemsglüß hatte glatt vergessen, dass sie am Geländetag der CDV Cup-Etappe von Valluhn ihren 26. Geburtstag feierte. Kein Wunder, denn die Strecke forderte volle Konzentration. „Anspruchsvoll“ war das Wort, das mehreren Teilnehmern dazu einfiel. Das Billard gegen Ende der Strecke, das Coffin sowie schräg zu springende Kombinationen stellten Reiter und Pferde vor Herausforderungen. Sabrina Siemsglüß und ihre zehnjährige Oldenburger Stute Casey Colleen (v. Calato-Irish Eyes xx) hatten allerdings keinerlei Probleme. Sie schafften den Cross fehlerfrei und in der Zeit. Damit (und mit ebenfalls strafpunktfreiem Springen) arbeiteten sie sich von Rang 24 nach der Dressur auf Platz zehn in der Gesamtwertung der zweiten Abteilung der VL von Valluhn vor. Das war das zweitbeste Ergebnis im CDV-Ranking dieser Abteilung. Bester Reiter, von denen, die fürs CDV Cup-Finale infrage kommen, war als Siebter der Gesamtwertung der Luhmühlener Ausbilder Michael Meier auf El-Wis. Doch während dieser quasi Profi ist, ist die Reiterei für Sabrina Siemsglüß zwar Berufung, aber nicht Beruf. Mit vier Jahren bekam sie zum Geburtstag ihre erste Reitstunde geschenkt. Mit zwölf kam sie in den Stall von Rolf Hillmann, bei dem sie täglich bis zu sechs Pferde neben der Schule ritt. Das ist bis heute so geblieben. Nur dass Sabrina jetzt bis zu neun Pferde jeden Tag reitet und inzwischen Studentin ist. Junge Pferde auszubilden, das ist ihre Leidenschaft. „Mir macht es Spaß, eine Partnerschaft mit ihnen aufzubauen und ihnen Vertrauen zu geben.“ Dabei hat sie Erfolg – Charlie Weld, der Hannoveraner Connery-Sohn, der unter Kai Rüder 2009 Weltmeister der jungen Vielseitigkeitspferde wurde und 2011 das CCI*** in Bramham gewann, hat seine Grundausbildung von Sabrina Siemsglüß erhalten. Aber im Falle von Casey Colleen hofft sie, dass ihr die Stute noch ein Weilchen erhalten bleibt. Nächstes Jahr haben die beiden sich die Zwei-Sterne-Prüfungen vorgenommen.
Auch in der zweiten Abteilung der VL von Valluhn siegte eine Studentin in der CDV-Wertung: die 21-jährige Charlotte Frenzel, angehende Agrarwissenschaftlerin aus Göttingen, mit ihrer erst sechsjährigen Mighty Magic-Tochter Magic Affair. Mit 13 hat Charlotte Frenzel ihr erstes Vielseitigkeitspferd bekommen. Die beiden haben sich zusammen nach oben gearbeitet, waren unter anderem bei der Goldenen Schärpe dabei und wurden Dritte beim Bundenachwuchschampionat. Dann bekam Charlotte die erst vierjährige Magic Affair unter den Sattel. 2013 war ihre erste Saison in der Klasse L, „und sie macht das total super“, schwärmt ihre Reiterin. Verweigern im Gelände? Kam bis jetzt nicht vor. Die Aufgaben, die man ihr stellt, bewältigt die Oldenburgerin. „Da surrt sie so durch!“, sagt Charlotte. Sie hat ihre Stute mit in Göttingen, wo ja insbesondere im Bereich Agrarwissenschaften viele Studenten ihr eigenes Pferd im Gepäck haben. Und in den Semesterferien reist sie immer zu Andreas Dibowski in die Heide, wo sie sich Tipps vom Profi holt. So ist ihr Ziel für 2013 nun in greifbare Nähe gerückt: eine lange Ein-Sterne-Prüfung. Und dann? „Dann schauen wir mal, wie weit wir kommen!“ Am liebsten natürlich ganz nach oben …