16 Jahre ist er alt, der beste Reiter der CDV Cup-Wertung beim Vielseitigkeitsturnier auf der Insel Usedom in Wolgast-Sauzin. Und es ist einer, der mit dem Vielseitigkeitssport aufgewachsen ist: Paul Behmann, dessen Eltern die bekannte Vielseitigkeit in Hornsmühlen in Schleswig-Holstein ausrichten, wo noch im letzten Jahr der CDV Cup Station gemacht hatte. Nun also war Sohn Paul auf Usedom erfolgreich. Mit 44,50 Minuspunkten wurde er Vierter der Gesamtwertung und Sieger unter den Reitern, die die Kriterien für die CDV Cup-Finalteilnahme erfüllen. Er saß dabei im Sattel eines noch als neu zu bezeichnenden Pferdes, Las Vegas. Vor rund einem Jahr hat Paul den westfälischen Wallach v. Lupicor übernommen. Bis dato war er mit einem holländischen Reiter bis M-Springen und Ein-Sterne-Vielseitigkeiten erfolgreich. Paul selbst ist auch kein unbeschriebenes Blatt. Mit seinem Pony war er erfolgreich im Kampf um die Goldene Schärpe, stieg aber recht schnell aufs Großpferd um. Mit seinem ersten „Großen“ hatte es nicht so richtig gefunkt. Mit Las Vegas hingegen sofort. In diesem Jahr konnten die beiden bereits das Schleswig-Holsteinische Landeschampionat der Vielseitigkeitsjunioren. Das wird dann die zweite internationale Prüfung für das Paar sein. Denn zuvor steht noch – quasi als Generalprobe – die Ein-Sterne-Vielseitigkeit in Sahrendorf auf ihrem Turnierkalender.
Der Veranstalter des Turniers in Wolgast-Sauzin, der „Club der Vielseitigkeitsreiter Usedom e.V.“, lebt für die Buschreiterei. Die wird hier nicht nur aktiv betrieben, man zieht hier auch den zwei- und vierbeinigen Nachwuchs heran. Wer mit dem Herzen bei der Sache ist, hat bekanntlich auch Erfolg. Das gilt auch für Turnierveranstalter. So ging es in diesem Jahr über ein Billard, das von den Geldern finanziert worden ist, die der Club der Vielseitigkeitsreiter 2006 als CDV Cup-Veranstalter des Jahres gewonnen hat. Und auch in diesem Jahr bekam Dr. Gero Kärst, einer der führenden Köpfe des Vereins, nur positives Feedback wie er berichtet – „Die wollen alle wiederkommen!“
Auch das Herz der Zweitplatzierten in der CDV Cup-Wertung (und Achten insgesamt mit 51,0 Minuspunkten), Lara Bergmann, schlägt für die Buschreiterei. Sie hat mit ihren 16 Jahren schon einiges gesehen, war mehrfach bei den Deutschen Meisterschaften im Pony- und Juniorenbereich am Start und auch bei den Europameisterschaften. Ihr Pferd Late-ness hat sie von ihrer Schwester übernommen, die keinen rechten Draht zu dem 13 Jahre alten Mecklenburger fand. Lara hat ihn sich dann „selbst fertig gemacht“, wie sie sagt. Dabei bekommt sie Unterstützung von zwei Landestrainern aus Mecklenburg-Vorpommern: Andreas Brandt für die Vielseitigkeit und Michael Thieme in der Dressur. Mit deren Hilfe hat Lara nun ihre erste Zwei-Sterne-Vielseitigkeit in Sahrendorf im Auge. Wobei sie auch „große Lust“ hätte, am CDV Cup-Finale in Langenhagen teilzunehmen. „In Sahrendorf geht es uns erst mal nur darum, durchzukommen“, berichtet sie.
Das drittbeste CDV Cup-Ergebnis lieferte Josephine Gebhard auf Chaco Boreal. In der Gesamtwertung konnten die beiden sich auf Rang neun gerade noch unter die Platzierten mischen mit ihren 51,50 Minuspunkten insgesamt. Zehnte insgesamt und Vierte der CDV Cup-Wertung wurde mit 51,60 Minuspunkten Lokalmatadorin Annette Christ auf Radiante de Felici. Bernhard Reemtsma ist fünftbester CDV Cup-Kandidat als 13. insgesamt mit 63,40 Minuspunkten.
Der Sieg in der Gesamtwertung ging an die Schwedin Louise Svennson-Jähde auf Maybach mit gerade mal 27 Minuspunkten, ihrem Dressurergebnis. Zudem konnte die Bereiterin von Olympiasieger Peter Thomsen sich mit Waikiki auf Platz drei behaupten (41,50). Dazwischen schob sich Lothar Voigt auf Le Frog (34,50). Die nächste CDV Cup-Station steht am 13. Juli in Krusemark auf dem Plan.
23 Jul