03 Feb

Komplimente gab es an diesem Tag zahlreich: Vor allem für die weiblichen Gäste, deren Abendkleider kaum Wünsche offen ließen. Aber auch für die zahlreichen Referenten, die tagsüber umfassend über das zur Zeit in aller Munde befindliche Thema diskutieren: Die Verbesserung der Sicherheit im deutschen Vielseitigkeitssport. Über 250 Gäste, darunter unter anderem das Bundestrainer-Duo Hans Melzer und Chris Bartle, die Olympiaaspiranten Ingrid Klimke, Beeke Kaack, Anna Warnecke, Frank Ostholt, Andreas Dibowski und der Kursdesigner Rüdiger Schwarz feierten bis in die frühen Morgenstunden.

Dabei war das vorangegangene Programm bereits ein kleiner Marathon: Um halb elf begann ein Seminar für die CDV-Cup Veranstalter 2008, in dem es über Zusammenarbeit mit Sponsoren, Pressearbeit, Geländeaufbau und Ablauforganisation des Geländetages ging. Sehr erfreulich war die positive Resonanz, denn knapp 50 Interessierte lauschten dem Referenten-Team um Stefan Schwanbeck (USG-Reitsport), Nicole Sollorz (CDV-Presse), Christian Zehe (Geländebauer) und Philine Ganders-Meyer (FN). Gespannte Stille lag im Raum, als Fritz-Otto Erley (FN) nachmittags seinen Bericht über das Safety-Meeting in Kopenhagen (19.1.2008) begann. Wohin geht es mit der Sicherheit im Vielseitigkeitssport?, fragte sich so manch einer der über 150 Zuhörer. Anhand von zahlreichen Statistiken (u.a. Sturzhäufigkeit in Bezug auf Hindernisart) verdeutliche Erley anschaulich die bisher vorliegenden Ergebnisse. Und trotzdem bemängelte er: „Wir haben zu wenig Datenmaterial über Verletzungen im Turniersport“. In der nachfolgenden Diskussionsrunde, an der Chris Bartle, Rüdiger Schwarz, Frank Ostholt, Andreas Dibowski und Jürgen Mönckemeyer teilnahmen, herrschte Einigkeit in puncto Fitness der Reiter: Schlappe Reiter gehören nicht aufs Pferd. Gezieltes Fitness- und Falltraining sollte zukünftig gefördert werden. „Wenn Reiter an ihrer Fitness, Geländebauer an ihrem Kurs und Richter an ihren Einflussmöglichkeiten arbeiten, sind wir alle einen großen Schritt weiter“, so Bernd Petruschke, Veranstalter aus Lauterbach und Parcoursbauer.

Siegerehrung im Derby Dynamic Cup

Siegerehrung im Derby Dynamic Cup

Traditionell werden auf dem Gala-Abend die Gewinner des CDV-Cups und des Derby Dynamic-Cups geehrt. Das Siegerpaar des Derby Dynamic-Cups geht inzwischen leider getrennte Wege: Kurz vor Weihnachten gab Ingrid Klimke bekannt, dass Seacookie TSF in den Stall von William Fox-Pitt nach England wechselt. Auf Platz zwei folgte Kai Rüder auf Katmandu und Marie-Louisa Meyer auf Im no Angel auf Platz drei. Ihr gelang damit auch der Sieg in der Wertung für die Nachwuchsreiter. „Diese Auszeichnung ist für mich und meine Stute etwas ganz Besonderes, da wir mit den 3-Sterne Prüfungen im Jahr 2007 neues Terrain betreten haben. Beindruckend ist für mich die Erfahrung, dass man das Vertrauen in die Leistung und die Kooperation eines Pferdes von der Junioren Zeit, über die Junge Reiter Zeit bis in die Erwachsenen Szene hinüber bringen kann ( von CIC* bis CCI***). Dieser Cup hat mir einen Start ins Senioren Lager ermöglicht, den ich mir nicht besser hätte wünschen können“, so die 22jährige Ibbenbürenerin.

Gab Vollgas: Dirk Schrade

Gab Vollgas: Dirk Schrade

Auf eine Reise zum CCI**** ins legendäre Badminton darf sich die CDV-Cup-Siegerin Michele Radzey freuen, die ihr Kommen nach Göttingen leider kurzfristig abgesagt hatte. In der bundesweiten Serie von Vielseitigkeitsprüfungen der Klasse L hatte sie beim CIC* Finale in Ströhen am Ende die Nase vorn. „Auf dem Weg zum Stern“ heißt das Motto des CDV-Cups, der seit zwei Jahren von USG-Reitsport, Unitours Touristik, Milford und Andreas Rumann Hindernisbau unterstützt wird. Den Preis für den besten Veranstalter – ein Hindernis von Rumann – nahm Dr. Norbert Kriegisch vom Pferdesportclub Giesenbach (München) entgegen. „Ich bin angetreten, um zu gewinnen. Dass es auch geklappt hat, freut mich besonders,“ so Kriegisch selbstbewusst. Neue Ziele hat er schon vor Augen: Ab 2009 die Ausrichtung eines CIC* und ein Sprung soll der Allianz-Arena nachempfunden werden. Schaun mer mal, was die Bayern dazu sagen…