29 Aug
Portrait CA Dr. Dißmann

Leitender Referent des Seminars: Dr. Patrick Dissmann.

Autor: Dr. André Kröncke
Die medizinische Versorgung von Reitunfällen verlangt von den Rettern hohe Kompetenz. Schnell sind bei einem Sturz Wirbelsäule oder Kopf verletzt und Dauerschäden sind nicht auszuschliessen.
Der Club Deutscher Vielseitigkeitsreiter (CDV) hat sich daher zusammen mit der „Deutschen Reiterlichen Vereinigung“ (FN), der Hamburger AG für Reitsicherheit und mit Unterstützung der Notarzt-Börse die Ausbildung von Sanitätern und Ärzten für Reitevents zum Ziel gesetzt.
MEHR WISSEN FÜR DIE RETTER! Das war das Ziel der „Tunierarzt-Ausbildung“ am 14. und 15. Juni 2014 auf dem Luhmühlener Geländeparcours. Während im Freien internationale Reittuniere stattfanden, büffelten fast 20 Ärzte im Seminarraum die Besonderheiten von langsamen Rotationsstürzen, Airbag-Westen und anderem mehr. Ein Highlight war der Vortrag von „Charles Owen“ über den Stand der Forschung und Entwicklung von Reithelmen. Dr. Patrick Dißmann, Leiter der Notaufnahme in Detmold und international erfahrener Tunierarzt erstaunte die Teilnehmer immer wieder mit neuen Erkenntnissen, Statistiken und Fallberichten. Unter Anleitung von Prof. Norbert Meenen wurden die Vorteile und Fallstricke von Airbag-Westen ausprobiert. Erstaunlich, wieviel in diesem Bereich geforscht wird! Dr. Manfred Giensch, Teamarzt des DOKR (Deutsches Olympiade-Komitee für Reiterei) und Parcourbauer, erläuterte direkt im Parcours die Überlegungen und Strategien, die beim Bau von Geländehindernissen wichtig sind.
Am 2. Tag traf man sich im Gelände. RUD-Helfer vom DRK Winsen spielten realitätsnah schwer- und vermeintlich leichtverletzte Reiter. Unter den wachsamen Augen von Prof. Norbert Meenen übten sich die Teilnehmer in Primärversorgung, Stabilisierung und Abtransport der Verletzten. Am Ende der 2 Tage waren Kopf und Körper gleichermaßen gefordert und die Teilnehmer nahmen viel Neues nach Hause. Bei vielen standen in den nächsten Wochen mehrere Reittuniere auf dem Arbeitsplan. Der tragische Unfalltod von Benjamin Winter, der nur wenige hundert Meter vom Seminarraum entfernt stürzte, erschütterte die Teilnehmer sehr. Er machte auch deutlich, wie schnell das eben Gelernte zum Einsatz kommen kann.
Weitere Termine werden folgen.