18 Jul

Chio AachenSeit 2007 ist der DHL-Nationenpreis in der Vielseitigkeit fester Bestandteil des CHIO Aachen. Nur ein einziges Mal wurden die deutschen Buschreiter (wie die Vielseitigkeitsreiter sich selbst nennen) bei „ihrem“ Weltfest des Pferdesports geschlagen. Das war 2011 als der Titel an Großbritannien ging und Team GER Platz fünf belegte. In diesem Jahr holten die Gäste aus Australien den DHL-Nationenpreis. Die hatten einen weiten Weg von der anderen Seite der Welt auf sich genommen hatten, um in Aachen dabei sein zu können. Die meisten der Vielseitigkeitsreiter aus Ozeanien, also auch die Neuseeländer, leben inzwischen im Mutterland der Vielseitigkeit, in England. Aber eben nicht alle. Und für die beiden, die eigens angereist waren, hat der weite Weg sich gelohnt. Das Team um Equipechefin Prue Barrett mit Shane Rose auf CP Qualified, Christopher Burton auf Nobilis, Samantha Birch mit Hunter Valley II und Sonja Johnson auf Parkiarrup Illicit Liaison erreichte insgesamt 145,40 Minuspunkte und war damit deutlicher Sieger vor der deutschen Mannschaft, die auf 154,90 Minuspunkte kam.

Für Deutschland ritten Ingrid Klimke auf SAP Escada FRH, Michael Jung mit La Biosthetique-Sam FBW, Dirk Schrade auf Hop and Skip sowie Andreas Ostholt im Sattel von So is et. Equipechef Hans Melzer war nach dem heutigen Geländetag wieder versöhnt mit dem aus seiner Sicht ein wenig unbefriedigenden Abschneiden seiner Mannschaft im Springen, wo beispielsweise Dirk Schrades 17-jähriger Mannschaftswelt- und -europameister Hop and Skip zum ersten Mal in seiner gesamten Karriere zwei Stangen abwarf. Hans Melzer sagte: „Gestern waren wir nicht so glücklich nach dem Springen. Aber heute war das wieder ganz tolles Geländereiten in jeder Hinsicht.“ Dass seine Mannschaft diesmal „nur“ Platz zwei belegt hat, sei für ihn „überhaupt kein Beinbruch!“

In der Einzelwertung leistete Michael Jung mal wieder Maßarbeit. Der Olympiasieger, Welt- und Europameister war mit seinem designierten Olympiapferd fischerTakinou als Führender ins Gelände gestartet. Aber er sei heute „mehr nach Gefühl geritten“, so war er etwas über der erlaubten Zeit als er durchs Ziel galoppierte und kassierte 5,20 Zeitstrafpunkte. Wäre er nur noch eine weitere Sekunde langsamer gewesen, wäre er Zweiter geworden hinter Australiens Shane Rose. So siegte Jung mit 42,40 Minuspunkten vor Rose mit 42,80 Minuspunkten. Ob er diese Punktlandung beabsichtigt hatte? „Nein, da gehört dann einfach auch Glück dazu!“, gab Jung zu. Aber alles in allem war er super glücklich, wie fischerTakinou sich hier in Aachen präsentiert hat.Chio Aachen

Shane Rose war der beste Australier auf Rang zwei vor Ingrid Klimke mit ihrem Olympiapferd Horseware Hale Bob OLD und ihrer Mannschaftsweltmeisterin SAP Escada FRH. Australiens Christopher Burton, der 2012 und 2013 den CICO Aachen gewonnen hatte, wurde dieses Jahr mit Nobilis Fünfter vor Michael Jung und La Biosthetique-Sam FBW.

In einem Punkt waren alle Reiter sich einig: In Aachen zu reiten ist etwas ganz besonderes! Und Bundestrainer Hans Melzer sprach Parcoursbauer Rüdiger Schwarz ein großes Lob aus, der zwar laut Melzer „eher einen Dreieinhalb- als Drei-Sterne-Kurs“ gebaut hat, aber: „Das war heute wirklich Werbung für unseren Sport! Rüdiger Schwarz ist einer der Besten!“

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Aachen Galerie (Kerstin Hoffmann www.eventing-art.com)